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Manhattan – die besten Freunde sind wir nicht geworden. So kann man doch keinen Beitrag beginnen! Oder doch?!
Bevor ich nach New York flog, kannte ich niemanden, der auch nur ansatzweise etwas Negatives zu berichten hatte. Ich wurde stets mit ungläubigen Blick betrachtet als die Stadt nicht unter meinen Top 3 auftauchte. „Ich fand es nun mal in Boston und Washington schöner“, rechtfertigte ich mich. Einen Aufenthalt und 4 Wochen später sieht das Ganze etwas anders aus. Denn nach und nach kamen sie – die kleinen leisen Kommentare: „Ich fand es damals auch echt anstregend.“ „Es ist schon ganz schön laut, voll, schmutzig und nervenaufreibend da.“ „Manhattan hat mir auch gar nicht so sehr gefallen.“ Ach.
Der berühmteste Stadtteil der Welt ist geschäftig. Das Wort gefällt mir eigentlich ganz gut. Wer nach New York kommt, der sucht keinen 5 Sterne All-inclusive Urlaub mit Cocktailschirmchen. So viel ist klar. Und wenn doch dann ist er hier falsch. Ich empfand Manhattan als stickig, eng und unglaublich dreckig. Dagegen sehen die Straßen im Wedding ja aus wie geleckt. Umso schöner war es, fernab von Times Sqaure und hohen Wolkenkratzern ein Manhattan zu erleben, in dem ich atmen konnte und in das ich mich ein wenig verliebt habe.
Meine Lieblingsplätze in Manhattan
1. The High Line
Mein absoluter Lieblingsort ist die High Line im Westen Manhattans. Dabei handelt es sich um eine 2 km lange stillgelegte Hochbahntrasse, die zu einem Park umgebaut wurde. Ein Holzweg führt durch Wildblumen und ganz viel Natur. Ich hätte mich hier stundenlang aufhalten können. Spazieren, quatschen und die freie Zeit genießen. Wir legten zwischendurch immer mal einen Stopp ein, um die Aussicht auf den umliegenden Meatpacking District zu genießen. Eine echt tolle Gegend. Von hier aus sind auch die Stadtteile Chelsea und Greenwich Village nicht weit. Am Wochenende laden ein paar ausgewählte Food Stände zur kurzen Pause. Wir ließen uns feurig scharfe Empanadas schmecken, bevor wir den Park nach guten 2 Stunden wieder verließen.
2. Lower Manhattan
Die Südspitze von Manhattan, auch Lower Manhattan genannt, ist ein Muss jedes New York Besuchers. Dabei solltet ihr euch nicht nur auf die Staten Island Ferry konzentrieren, die euch kostenlos an der Freiheitsstatue vorbei schippert. Nehmt euch Zeit für den South Street Seaport, den Battery Park, Financial District, die New Yorker Börse und vieles mehr. Im Mittelpunkt steht sicherlich die Gedenkstätte des 11. September – das Memorial 9/11. Das Rauschen der Wasserfälle wirkt beruhigend und es ist kaum vorstellbar, dass hier die grausamsten Anschläge der jüngeren Geschichte stattgefunden haben. Direkt neben dem One World Trade Center lässt sich ein architektonisches Meisterwerk bewundern – The Oculus – neuer Verkehrsknotenpunkt der Stadt. Wie ihr seht gibt es viel zu entdecken. Dass es mir hier besonders gefallen hat, mag daran liegen, dass ich mir New York im Vorfeld genauso vorgestellt hatte.
3. Central Park
Mit Picknickkorb und karierter Picknickdecke machten wir uns auf den Weg in den größten Park Manhattans. Nein, natürlich nicht. Ganz so viel Kischee erfüllen wir dann doch nicht. Der Central Park war unser erster Anlaufpunkt nachdem wir unser Hotelzimmer am Times Square bezogen hatten. Der Weg von dort schien endlos zu sein. Dieser Abschnitt machte mir am meisten zu schaffen. Wir holten uns Burger in dem dreckigsten Fastfood Geschäft, das ich je gesehen hatte und hetzten die Straße entlang. Getrieben von Menschenmassen und lautem Verkehr. Das ist anstrengender als Alexanderplatz, Kudamm und Schlossstraße zusammen. Freundliche Amerikaner suchte ich hier vergebens. Nach und nach wurde der miefige Abgasgeruch von ländlichem Pferdeduft abgelöst. „Das ist der typische Central Park Geruch“, sagte Roman. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und verdrückten unsere Burger. Und zum ersten Mal in meinem Leben sah ich hellbraune Squirrels. Ich atmete tief durch und zum ersten Mal fühlte ich so etwas wie Entspannung. Würde ich in New York wohnen wäre ich wohl jedes Wochenende hier zu finden. Die großen Rasenflächen, schönen Spazierwege und Brücken machen ihn zu etwas ganz Besonderem.
4. Top Of The Rock
Für mich birgt das Rockefeller Center mit seinem Top Of The Rock Observatorium den schönsten Ausblick auf Manhattan. Er ist einfach legendär und ich würde behaupten jeder kennt ihn. Von hier oben sieht alles so ruhig und entspannt aus. Wir hatten unsere Tickets bereits im Vorfeld gekauft und keinerlei Schwierigkeiten hineinzukommen. Bei den Sicherheitskontrollen und an den Fahrstühlen muss man ein wenig Zeit einplanen. Durch Filme, Vorträge und Bilder vergeht die Zeit aber wie im Flug. Ich war ziemlich aufgeregt als es mit dem Fahrstuhl in die Höhe ging und fragte mich, ob meine Höhenangst das mitmacht. Machte sie! Wir konnten uns problemlos mehrfach im Kreis von Deck zu Deck zu bewegen. Klare Highlights sind der Blick auf den Central Park und das Empire State Building.
5. Big Gay Ice Cream Shop
Ein bisschen Eiskrem gefällig? Kurz vor 12, das Thermometer zeigt knackige 30 Grad an und ich hatte Bock auf Eis. Kennt ihr das? Genauso habe ich mich gefühlt. Nur schlimmer. Glücklicherweise fanden wir relativ schnell einen Eisladen. Nur der hatte leider geschlossen. Der nächste Laden bot nur Special Kugeln für 12 Dollar an. Ich will doch nur ein einfaches Eis! Da entdeckte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein buntes Einhorn. Roman erzählte mir wieder geschichtlich Wertvolles. Ich hörte aber nur halb zu. „Hier ist die Christopher Street und da das Stonewall Inn. Die Bar des Aufstandes und Geburtsstätte des heutigen Christopher Street Days.“ Ich las: BIG GAY ICE CREAM SHOP – ob wir da auch rein dürfen? Wir durften. Hier heißen die Eissorten Salty Pimp oder Rocky Roadhouse. Es war leer und ich bestellte ein leckeres Vanille Softeis mit Erdbeersauce und Kuchenstückchen. Es war göttlich! Später erfuhr ich dass dieser Laden eigentlich immer voll ist und man normalerweise stundenlang anstehen muss. Da hatten wir wohl einfach Glück. Also Boys and Girls – ob schwul oder nicht – probiert dort unbedingt mal ein leckeres Eis!
Adressen:
125 East 7th Street, New York NY 10009
207 Front Street, New York NY 10002
61 Grove Street, New York NY 10014
Mein Fazit: Das sind meine Lieblingsorte in Manhattan und dabei habe ich noch längst nicht alles gesehen! Die Stadtteile sind allesamt sehr verschieden und lassen sich keineswegs über einen Kamm scheren. Ich habe eigentlich in jedem Viertel etwas gefunden, dass mir gefallen hat und mich zum Wiederkommen „zwingt“. New York ist keine Stadt für zwischendurch. Wer sich die Zeit nimmt und interessiert ist der wird sich in diese Stadt verlieben und immer wieder kommen. Denn um Manhattan zu verstehen braucht man mehr als eine Reise!
Welches sind eure Lieblingsorte in Manhattan? Wo könnt ihr so richtig entspannen oder staunen? Lasst es mich wissen steffi@reiselustundfernweh.de!
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2 Comments
Gabriela
17. Februar 2019 at 16:02New York, speziell Manhattan ist schon sehr beeindruckend! Ich finde es toll, aber das findet sicher nicht jeder. Gerade im Winter finde ich es dort super, dann ist es nicht ganz so voll.
Liebe Grüße Gabriela
Stefanie Buchholz
18. Februar 2019 at 16:02Liebe Gabriela,
Manhattan im Winter wäre auch nochmal eine Option für mich!
Liebe Grüße