[Unbezahlte Werbung*]
Wie ihr bereits wisst, war ich lange Zeit kein großer Freund von Städtereisen im Winter. Es gab Zeiten, da wollte ich noch nicht einmal im Sommer nach Skandinavien reisen, weil ich es für zu kalt hielt. Ja, das ist wirklich wahr. Meine Liebe zum hohen Norden entwickelte sich erst relativ spät. Dazu erzähle ich euch bei Gelegenheit aber auch gern noch ein bisschen mehr. Roman schlug jedenfalls einen Trip ins dänische Aarhus vor. Ich wusste zunächst nicht so recht, was ich davon halten sollte. Allerdings stand Aarhus auch schon immer auf meiner Bucketlist. Also warum nicht auch mal aus seiner Komfortzone ausbrechen und mitten im Winter nach Dänemark?
Dein perfektes Wochenende in Aarhus
Was viele nicht wissen, Aarhus ist nach Kopenhagen die zweitgrößte Stadt Dänemarks und wurde im Jahr 2017 neben Paphos zur Kulturhauptstadt Europas gekürt. So provinziell wie man es im ersten Moment also vielleicht denken mag, ist Aarhus also nicht. Von Berlin aus landeten wir nach 40-minütiger Flugzeit auf dem Aarhuser Flughafen – mitten im Nirgendwo.
Der Flughafen Aarhus
Der Flughafen gehört definitiv zu den kleineren in Europa, aber gleichzeitig auch zu einem der entspanntesten. Zwischen 4 und 10 Flugzeuge starten und landen hier täglich. Die Bezeichnung Aarhus Flughafen ist allerdings etwas irreführend. Denn von hier aus sind es noch einmal gute 45 Minuten mit dem Bus in die Stadt. Für jedes Flugzeug wird ein eigens auf den Flugplan angepasster Bus bereitgestellt, der die Passagiere bequem in die Innenstadt kutschiert. Für umgerechnet 16 Euro pro Person nahmen wir Platz und freuten uns auf die bevorstehenden Tage.
Weitere Reisemöglichkeiten
Aarhus lässt sich auch sehr gut mit der Bahn oder dem Bus erreichen. Am Besten informiert ihr euch direkt auf Omio über die günstigsten Strecken von eurer Heimatstadt aus.
Nun aber zu den 9 Gründen warum sich Aarhus wirklich lohnt
1. Bummel durch die Altstadt
Was wäre eine Städtereise ohne einen Einkaufsbummel durch die Altstadt? Die Fußgängerzone Strøget läuft einmal quer vom Hauptbahnhof bis zum Dom und ist süße 850 Meter lang. Wer hier nicht fündig wird, ist selber schuld oder möchte seinen Geldbeutel schonen. Die Innenstadt umfasst eigentlich alle gängigen und bekannten Modelabels. Hin und wieder tauchen skandinavische Geschäfte zwischen all den anderen Riesen auf. Wer es etwas individueller mag, der sollte sein Augenmerk auf das Latinerkvarteret richten.
2. Besuche das DOKK 1
Das Kulturzentrum DOKK 1 wurde 2015 fertig gestellt und beherbergt die größte öffentliche Bibliothek Skandinaviens, das größte vollautomatisierte Parkhaus Europas sowie das Tourismuszentrum der Stadt. Nicht schlecht, oder? Mir persönlich gefiel vor allem der Außenbereich, da jede der vier Seiten unterschiedlich gestaltet wurde und man einen tollen Blick auf den Hafen, das Wasser und die Innenstadt genießt. Ein Aspekt, der mich besonders freut ist das nachhaltige Baukonzept. So sind knapp Zweieinhalbtausend Quadratmeter des Daches mit Solaranlagen verkleidet worden. Die Beleuchtung erfolgt über LEDs und zum Kühlen des Gebäudes wird das Wasser des Hafens genutzt.
3. Verbringe einen Vormittag im ARoS Aarhus Kunstmuseum
Das Aarhuser Kunstmuseum ARoS sollte ganz weit oben auf eurer To-Do Liste stehen. Es besitzt die größte Kunstsammlung Dänemarks außerhalb von Kopenhagen. Auf 9 Etagen kann man hier so ziemlich alles bestaunen, was mit der Kunst der Gegenwart zu tun hat. Wechselnde Ausstellungen sorgen für eine vielfältige Abwechslung. Ein Highlight bildet das Regenbogenpanorama auf dem Dach des Hauses, dass ihr auf keinen Fall verpassen solltet. Ich empfehle einen ganzen Tag für das Museum einzuplanen. Es gibt wahnsinnig viel zu sehen, entdecken und aufzunehmen. Bei einem leckeren Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee im museumseigenen Café könnt ihr euren Ausflug genüsslich beenden.
4. Besuche das Freiluftmuseum „Den Gamle By“
Ebenso wie das ARoS Kunstmuseum gehört ein Besuch des Freiluftmuseums „Den Gamle By“ zum Pflichtprogramm. Hier reist ihr 400 Jahre durch Dänemarks Geschichte und erlebt sie hautnah mit. Wir beginnen unseren Rundgang in einem kleinen Dorf des 16 Jahrhunderts, betreten eine alte Hutmacherei und stöbern im Apothekengarten nach heilenden Pflanzen. Ein paar Schritte weiter stehen wir vor alten Fachwerkhäusern und gönnen uns in der kleinen Bäckerei ein Sahnebaiser und geröstetes Zimtbrot. Plötzlich finden wir uns in einem ehemaligen Multimedia Geschäft wieder. Nur einige Schritte weiter, betreten wir ein Mietshaus aus den 70er Jahren, in dem wir Einblicke bekommen, wie eine autonome Öko-WG, neben türkischen Gastarbeitern und einer 4-köpfigen Familie lebten. Die Inneneinrichtungen sind Originale, d.h. die Wohnungen hat es so tatsächlich gegeben. Mein Tipp: plant auch hier genügend Zeit ein. Wir waren ungefähr 4 Stunden dort und hätten locker noch 2 Stunden länger bleiben können.
5. Spaziere durch die kleine Gasse Møllestien
So viel Idylle findet man selten auf Städtereisen. Zwischen Kunstmuseum und Den Gamle By gelegen, befindet sich die kopfsteingepflasterte Gasse Møllestien. Die kleinen schiefen Fachwerkhäuser strahlen in bunten Farben um die Wette.
| Ich zeige euch die schönsten Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen!
6. Erlebe das moderne Aarhus Ø
Ein absolutes Kontrastprogramm zur Møllestien befindet sich im neu errichteten Stadtteil Aarhus Ø. Hier lassen berühmte Architekturbüros ihren Ideen freien Lauf und freuen sich über gut betuchte Mieter und Eigentümer. Fertig ist das Areal aber noch lange nicht. Zwischendurch stoßen wir immer wieder auf brach gelegte Bauflächen. Neben der bekannten Eisbergsiedlung, die in echt irgendwie gar nicht mehr so futuristisch aussieht wie auf Bildern, befindet sich der kleine Hafen mit vielen Segelbooten.
7. Erlebe den künstlerischen Godsbanen
Aarhus Antwort auf alternativen Lebensstil ist das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs. Zwischen Graffiti und selbstgebauten Holzhäusern, befindet sich hier ein großes Kunstprojektionscenter mit mehreren Kunstwerkstätten und einem Theater. Während unseres Besuchs irrte nur ein großer Schäferhund durch das Gebiet.
8. Gönn dir ein Smørrebrød im Kähler Spisesalon
Wenn man sich mal etwas wirklich Gutes tun möchte, dann sollte man sich ein Smørrebrød im Kähler Spisesalon gönnen. Der kleine Laden in der M. P. Bruuns Gade 33 ist ein Ableger der mehrfach ausgezeichneten Villa Kähler. Das Smørrebrød im Spisesalon wurde vor einigen Jahren im Guide Michelin für Nordeuropa aufgenommen und genau so schmeckt es – FANTASTISCH! Oben drauf wird alles auf schönster Kähler Keramik serviert. Ebenfalls sehr gut soll auch der Wochenendbrunch sein.
Mein Tipp: Reserviert vorab einen Tisch. Das Lokal ist relativ klein und so könnt ihr sicher sein auch wirklich einen Platz zu bekommen.
9. Abendessen im Aarhus Street Food
Wer meint, dass sich die Street Food Bewegung auf einem absteigenden Ast befindet, der wird in Aarhus eines besseren belehrt. Die Aarhus Street Food Halle ist nämlich immer rappelvoll. Hier sitzt man gemeinsam an großen Tischen und lässt sich das frisch zubereitete Essen gut schmecken. Von dänisch über karibisch bis amerikanisch und asiatisch ist hier alles vertreten. Ein paar Straßen weiter befindet sich ein weiterer Essensmarkt – der Aarhus Central Food Market , den wir aus Zeitgründen leider nicht besucht haben. Er soll, laut unterschiedlicher Aussagen, das schicke Pendant zum Street Food sein.
Adressen:
Aarhus Street Food, Ny Banegårdsgade 46
Aarhus Central Food Market, Sankt Knuds Torv
Der passende Reiseführer
Für Aarhus gibt es keine besonders große Auswahl an Reiseführern, weshalb wir uns für den Citytrip Aarhus Reiseführer** von Reise Know-How entschieden haben. Er gibt einen guten Überblick und ist für eine Städtereise der perfekte Guide.
Unser Fazit
Aarhus ist eine wunderschöne Stadt mit vielen unterschiedlichen Facetten und daher absolut sehenswert. Obwohl die Stadt überschaut scheint, hätten wir durchaus noch ein paar Tage länger bleiben können. Das kulturelle Angebot ist riesig und allein im Kunstmuseum ARoS könnte man locker mehrere Tage verbringen. Mir gefiel vor allem das entspannte Sightseeing hier. Während wir in der heutigen Zeit vermehrt mit den Auswirkungen des Massentourismus zu kämpfen haben, kann man in Aarhus einfach mal die Seele baumeln lassen und seine Städtereise als Kurzurlaub verbuchen.
Warst du auch schon mal in Aarhus? Wie hat es dir gefallen?
* Dieser Beitrag enthält persönliche Empfehlungen, Verlinkungen zu externen Webseiten sowie Affiliate Links.
** Affiliate Links: Wenn du einem dieser Links folgst und das Produkt kaufst bzw. buchst, erhalte ich eine kleine Provision. Damit unterstützt du mich und meine Arbeit an dem Blog. Der Preis erhöht sich dadurch für dich nicht.
4 Comments
Britta | My Happy Places
3. Januar 2021 at 16:02Hej Steffi,
mir hat Aarhus als Alternative zu Kopenhagen auch richtig gut gefallen. Falls du nochmal im Sommer da bist, musst du unbedingt auch einen Ausflug zur Unendlichen Brücke machen. Gerade am Abend ist es dort richtig schön.
Liebe Grüße
Britta
Stefanie Buchholz
7. Januar 2021 at 16:02Liebe Britta,
wir waren vergangenes Jahr auch im Sommer dort und du hast so recht mit der unendlichen Brücke. Ich mochte die Gegend drumherum auch wirklich gern.
Liebe Grüße,
Steffi
Stefan
19. Februar 2019 at 16:02Ein toller Artikel. Auf Aarhus kommt man gar nicht unbedingt für ein schönes Wochenende. Die Bilder erinnern ja schon fast an den Schwarzwald oder das Elsass!
Stefanie Buchholz
19. Februar 2019 at 16:02Hallo Stefan,
lieben Dank für deinen Kommentar. Aarhus lohnt sich wirklich sehr für einen Kurztrip. Ich hätte im Vorfeld auch nie gedacht, dass man hier auf so viele unterschiedliche Facetten trifft!
Liebe Grüße